eine handvoll häuser hingeworfen in plattdeutschland — hart an der packeisgrenze, unter zumeist unterschiedlich farblich, blaßgrau betupftem wattebauchhimmel.- abgeschnitten wie aus einer reihe hängender, nackter bläulicher hühner, ohne bahnanschluß (auch sonst waren anschlüsse mangelware), ohne nächtlichen fernwehlokomotivenschrei. oder besser gesagt, wie es in der annonce stand: ein romantischer ort zwischen heide, marsch und geest, nahe dem künstlerdorf worpswede, dafür mit glatteis auf der stirn nachts im bett bei mutter schrage in nimmerendender nebelregenwintermatschnässe.- selbst die augen beschlugen matt, wie bei müden alten tauben im zuckelnden bus von bremen nach hagen bei ohrenbetäubender discoradioberieselung.
angekommen die obligatorisch beschmierten holzwartehäsuser — petra hüllen ist eine nutte, ulrike ist geil (die wird wohl auch immer geil bleiben?), ohlmeier diese pottsau.-
vorerst standen wir fröstelnd im regen (plattdeutscher dauerzustand) auf einem holprigen dorfplatz nahe der stets leeren kirche (der pfarrer ging später fort aus hagen, weil er so gerne einen hob, wie die leute sagten, ein anderer pastor wurde einen tag vor der konfirmation krank, so nahm die konfirmation ein hilfsprediger vor, der wenigstens keinerlei beziehung zu seinen schäflein hatte.) gegenüber dem hotel auf dem keller (geschlossen), welches später ständig den besitzer wechselte, und bei einem wirt mußten alle gästezimmer renoviert werden, weil er vergessen hatte, die heizkörper auf 1 zu stellen, bevor er verreiste, und folgedessen die heizkörperrohre platzten im frost. so hatten sie zumindest fließend wasser von allen wänden.- wir später auch in unserer zweiten herberge. so standen wir also und fragten einen radfahrerjungen, ob es hier denn noch ein hotel geben würde, wo man notfalls übernachten könnte? er schrie “m o i n” und radelte nervös weiter.-
das beste an plattdeutschland ist der knipp!
und die schönste jahreszeit besoffensein!
dann noch die drei großen M = müde-matt-marode!
M o i n!