Der Tag könn­te so schön sein. Frisch geschnit­te­nes Gras lebt und riecht. Nur, — die Son­ne ist mit den müden, beschla­ge­nen Augen eines kran­ken Men­schen zu ver­glei­chen. Sie hat wie­der mal Angst bekom­men, hell zu sein.
Die Vogel­stim­men rufen ver­geb­lich nach Sehn­sucht. Sehn­sucht, die nach war­men Bei­nen und blan­ken Augen Hun­ger hat.
Eine Hand sagt, „Du, ich bin hier!“. Es ist halb acht und der Mond ver­führt noch nicht dazu, gen Gie­ßen zu schauen.
Ich schaue in die Leere.
Vier Aqua­rel­le war­ten auf das Trock­nen. Mei­ne Rea­li­tät lebt im Unter­grund und sagt, „Das Licht brennt für einen Ande­ren im Raum“. Die Couch knarrt unter frem­den Bewe­gun­gen. Bil­der, mei­ne Gedich­te an den Wän­den sind nur Res­te einer Ver­gan­gen­heit. Eine Stim­me ist tot gewor­den. Auch ein Tape­ten­strei­fen sagt nicht mehr „der Drit­te von links“.
Kein Glas hat mehr Bon­bon für mich, kei­ne Tas­se hin­ter­läßt Spu­ren des Dage­we­sen­seins. Die Umwelt ist Herr­scher gewor­den. Sie formt Her­zen zu Omni­bus­sen, die ander­wärts hin­fah­ren. Die „wei­ßen Stel­len“ wer­den von frem­den Hän­den erobert. Kniee berüh­ren ande­re Hosen­bei­ne. Nie­mand zieht sich mehr um, zwi­schen auf­ge­schla­ge­nen Schrank­tü­ren. Gewa­sche­ne Haa­re rie­chen nicht für mich auf dem Kopf­kis­sen. Auch „Schrämm­chen“ am Knie rüh­ren nichts mehr auf. Sie steigt nicht mehr über mich hin­weg, um das Fens­ter zu schlie­ßen, uns einzuschließen. –
Man wartet.
Nach zwei­und­zwan­zig Jah­ren ruft sie mich aus Mün­chen an. Ich muß­te lachen.